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Walter White’s Meth Labor

Nov 22, 2014 · 3 mins read
Walter White’s Meth Labor
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Wer erinnert sich an die erste Folge Breaking Bad? Die, in der Walter White, der damals noch bemitleidenswerte Chemielehrer, seiner Klasse voller Enthusiasmus erzählte:

“Science! It’s a wonderful thing… It is growth… then decay… then transformation!

It is fascinating”.

Seine Liebe zur Naturwissenschaft war geradezu ansteckend, davon hätte ich gerne mal was während der Schulzeit gehabt, wo ich so viele naturwissenschaftliche Fächer wie nur irgend möglich abgewählt habe. Wer hätte gedacht, dass es mich später noch mal packt?

Heute bin ich hin und weg bei der Besichtigung eines Forschungszentrums, das aber auch jeden von den Socken hauen würde. Auf dem Gelände von 2,2 km² – größer als Monaco – fühlt man sich wie in einem Science Fiction Film, während man an Nano-Centern, Fusionsreaktoren und Supercomputern (mit 5,7 PetaFLOPS, habe ich mir sagen lassen) vorbeiläuft. Und nicht zu vergessen das Gewächshaus, das mit einem Riesen-MRT ausgestattet ist. Jährlich fließen hier 650 Millionen Euro in die Forschung – von der Grundlagenforschung bis zu angewandten Technologie.

Es ist zwar so weit abgelegen, dass sich hier nicht mal mehr Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, aber wenn man erst mal dort ist, sieht es überragend aus. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man hier auch Urlaub machen könnte.

Ich spaziere nach dem Mittagessen noch schnell eine Runde um den See, atme tief durch und lasse mich von der Natur inspirieren – wer kommt mit?

Da das Gelände so groß ist, findet ein Teil der Besichtigung in einem Bus statt. Ich fühle mich wie in einem Londoner Sightseeing-Bus – jeder Zeit bereit die Kamera zu zücken und loszuknipsen. Das darf ich zwar hier nicht überall, aber das ist schon okay.

In den Laboren hier produzieren sie mit Hilfe von Bakterien Plastik aus Milchzucker oder aber Kerosin aus Algen. Es ist ein Paradies für Träumer, Enthusiasten und Weltverbesserer.

Ich lerne, dass es gar keinen Sinn macht, biologisch abbaubare Mülltüten zu verwenden (wenn man keinen eigenen Komposthaufen im Garten hat) denn das wird alles später mit Riesenrechen herausgefischt – ob nun „böses“ oder abbaubares Plastik. Man merke also: entweder kein Geld für die teuren Dinger verschwenden oder aufs Land ziehen und sich einen Garten mit Kompost anschaffen!

Wer hier arbeitet, ist mit der Wissenschaft verheiratet.

Ein netter Herr erzählt uns, woran er in Bioeconomy-Center forscht und ist selber so begeistert, dass er einen bedingungslos mitreißt. Wie wäre es wohl gewesen, wenn ich Biologie oder Chemie statt Geisteswissenschaften studiert hätte? Auch wenn ich nicht alles verstehe was er sagt, erkenne ich was das für uns alle bedeutet. Er zeigt und erklärt uns seinen letzten Durchbruch. Es geht um das Verhalten der einzelnen Zelle bei der Zellteilung. Ich bin fasziniert von dieser Geschichte; er erzählt sie so spannend, als sei es ein Krimi.

Ich klebe an seinen Lippen und will wissen wie es weitergeht, wie es letztlich ausgeht! Er sagt: „diese Erkenntnisse helfen uns bei vielen anderen Problemen. Bald werden wir alles, was wir produzieren, wieder zurück in den Rohstoffkreislauf führen und weiterverwenden können“. Circular Economy oder Kreislaufwirtschaft heißt das, und man kann nur hoffen, dass er Recht hat und wir wirklich irgendwann aufhören uns selbst zu zerstören.

Let’s Cook! Das Labor von Walter White:

Während ich so im Labor stehe, ihm zuhöre und mich umsehe, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: es erinnert mich an Walter White’s Meth Labor; seine Stimme, seine Begeisterung. Ich weiß, der Vergleich hinkt, aber ich kann nichts dafür. Es sieht hier einfach so aus.

Bild: wikia.nocookie.net

Und erinnert ihr euch an die ultimative Kaffeemaschine des Laborassistenten Gale? Ich könnte schwören, dass ich so eine gesehen habe.

Bild: www.chud.com

Ich stelle mir vor, wie ‘Heisenberg’ säckeweise Chemikalien in die Behälter kippt, Gale Kaffee kocht, oder Jesse Pinkman die orange Leiter hochklettert. Das Grinsen kann ich mir mittlerweile nicht mehr verkneifen.

Bild: photobucket.com

Aber zurück zu unserem Wissenschaftler

Warum war dieser begeisterte Mann, der uns hier in sein Handwerk schnuppern lässt, nicht damals mein Bio- und Chemielehrer? Dann hätte ich bestimmt nicht immer so schlechte Noten gehabt.

Ach ja stimmt, damit er hier forschen und dabei helfen kann, unsere Zukunft zu verbessern.

Ich bin gespannt wie es mit der Zelle, seinem Verhalten bei seiner Zellteilung und der Rettung der Welt weiter geht. Stay tuned!

 

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