Vier Monate sind seit Lisas Berufseinstieg nun vergangen. Vier Monate in denen sie nun nicht mehr Abends bis in die Puppen mit ihren Studentenfreunden bei einem Glas Wein zusammensitzen kann (wie sie uns kürzlich in ihrem Artikel bei uns berichtete). Aber auch vier Monate voller spannender Erfahrungen, neuen Verantwortungen und Montagen. Denn die, findet die ehemalige Medienkultur- und -wirtschafts-Studentin gar nicht so schlimm, wie alle immer denken. Schließlich ist jeder Montag auch ein kleiner Neuanfang, an dem man sich erfreuen sollte.
Überhaupt liegt das Thema “Glück” ihr sehr am Herzen – so sehr, dass sie gerade einen neuen Blog aufbaut, der sich mit den kleinen, schönen Dingen beschäftigt. Denn sie findet, die Eigenschaft sich an keinen Dingen zu erfreuen, sei vielen Menschen in unserer schnelllebigen und stressgeplagten Zeit heute abhanden gekommen. Wie sie es schafft, trotz Berufseinstieg noch genug Zeit für Freunde, Familie sowie das Kochen und Backen zu finden, wie sich ihr Alltag seit dem verändert hat und wo sie beruflich irgendwann mal hin möchte, verrät sie uns heute im Interview.
Liebe Lisa, was hast du studiert und was machst du jetzt beruflich? Ich habe erst meinen Bachelor in Germanistik (Hauptfach) und Political and Social Studies (Nebenfach) an der Universität gemacht, da ich schon immer eine Leidenschaft für die deutsche Sprache und der Umgang mit dieser hatte. Klingt verrückt – ist aber so.
Da ich ein Mensch bin, der sich nicht gerne auf eine Sache festlegt – typisch Sternzeichen Zwilling – habe ich danach einen Master in Medienkultur und Medienwirtschaft an der Uni Bayreuth angehangen. Der Master spezialisiert sich auf Medien, betrachtet diese aber aus verschiedenen Perspektiven. Wir hatten Medienwissenschaft, -geschichte, – informatik, – recht und –wirtschaft. Seit April arbeite ich im Onlinemarketing und bin für sämtliche Texte verantwortlich.
Mal ehrlich: Was kannst du aus deinem Studium heute im Berufsleben tatsächlich gebrauchen? Da mein Berufseinstieg noch sehr frisch ist, kann ich die Frage gut beantworten. In manchen Bereich, gerade bei rechtlichen oder textlichen Angelegenheiten im Social-Media-Bereich konnte ich mein theoretisches Wissen aus dem Master bereits anwenden. Gerade im Bereich des Schreibens kommt es aber darauf an, Erfahrungen zu sammeln, diese habe ich bereits während meiner Praktika gesammelt, aber ich bin eifrig dabei, diese weiter anzusammeln.
Was ich bereits jetzt gelernt habe, ist es, auch mal mit Kritik umzugehen und sich nicht alles zu Herzen zu nehmen, schließlich ist der Berufseinstieg – trotz zweifacher Studienabschlüsse – wieder etwas Neues. Außerdem habe ich gelernt, dass man eigene Entscheidungen treffen kann und muss und man nicht mehr die Rolle der Praktikantin hat.
Wenn du zurück denkst: Was hat dir beim Berufseinstieg am meisten geholfen, was war das wichtigste? Ich war in dem Unternehmen bereits als Werkstudentin, habe mich im Team wohlgefühlt und habe eine Stelle bekommen. Geholfen hat es mir denke ich auch, dass ich in meinen Praktika zwar immer den Fokus auf das Redaktionelle gelegt habe, dieses jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennengelernt habe. So war ich in der Redaktion unserer Tageszeitung und konnte in die Rolle des Journalisten schlüpfen, habe aber auch ein Praktikum in der Unternehmenskommunikation eines Automobilzulieferers absolviert und das Texten aus Unternehmenssicht mitbekommen.
Abschließend war ich noch in einer PR-Agentur – wieder eine andere Perspektive. Bereits während meines Studiums war ich als studentische Hilfskraft beschäftigt und als Werkstudentin. All das hat mich sicherer gemacht bei meinem Berufseinstieg. Während meiner Studentenzeit habe ich auch klassisch bedient, dadurch hat man ständig mit den unterschiedlichsten Menschen zutun – bei einem Bewerbungsgespräch kann das nur von Vorteil sein.
Jetzt sind wir neugierig: Wie sieht denn dein Arbeitsalltag genau aus, was sind deine Aufgaben? Fallen bei uns Texte für E-Mails, Rundschreiben, Newsletter oder den Social-Media-Kanal Facebook an, bin ich zur Stelle. Ich kümmere mich also um sämtliche Texte sowie die Koordination über den Redaktionsplan. Ich tüftele mit meinen Kollegen an neuen Facebook-Posts und mache mir Gedanken über neue redaktionelle Themen.
Zudem bin ich auch ab und an bei Veranstaltungen und Messen vor Ort und kümmere mich dort ebenfalls um die Bespielung von Facebook.
Und was magst du an deinem Job am liebsten? Was motiviert dich immer weiter zu machen? Die Abwechslung und die Entscheidungen, die ich bereits treffen darf. Ich habe zwar zwei Studienabschlüsse und mehrere Praktika, bin aber dennoch Berufseinsteiger, deswegen finde ich es toll, dass ich selbst schon vieles entscheiden darf. Mich motiviert meine Leidenschaft für das Schreiben. Habe ich mal einen schlechten Tag, spreche ich mit meinen Eltern oder meinem Freund und schon geht es mir besser.
In einer idealen Welt, in der alles so gelaufen ist, wie du es dir erträumst – wo siehst du dich in 5 Jahren? Ich war früher immer stark auf den Printbereich fixiert, mittlerweile – auch im Zuge der Digitalisierung – fühle ich mich im Onlinebereich und vor allem auf den Social-Media-Kanälen sehr wohl. Dennoch war es immer ein Traum von mir, ein eigenes Buch zu verlegen, wer weiß, vielleicht klappt es ja.
Mein Traum ist es, vom Schreiben leben zu können und nicht nach vorgefertigten Mustern zu Texten. Außerdem rede ich sehr gerne und habe kein Problem damit, vor anderen Leuten Präsentation zu halten. In einer idealen Welt wäre ich selbstständige Texterin, würde nebenbei vielleicht Vorträge halten und hätte mein eigenes Buch verlegt.
Wenn du deinem jüngeren Ich einen einzigen Ratschlag mit auf den Weg geben dürftest, welcher wäre das? Einfach probieren und nicht sagen, hm es werden täglich soviele Manuskripte an Verlage geschickt, sicherlich fällt deines nicht auf. Einfach probieren!