Community-Autorin Lisa ist nun seit einem Jahr raus aus der Uni und drin im Berufsleben – der perfekte Moment, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Denn auch wenn man sich manchmal die scheinbar unbesorgten Studentenzeiten zurückwünscht, so gibt es unterm Strich eben doch sehr viel im Berufsleben, was einfach unbezahlbar ist. Was das ist, und warum vor allem der Montag hemmungslos unterschätzt wird, hat sie für euch aufgeschrieben.
Ich bin nun seit fast einem Jahr als Festangestellte berufstätig. Als Praktikantin hatte ich noch immer in Monaten gezählt. Als Studentin in Semestern, und jetzt wird es auf einmal ein Jahr. Viele Langzeitberufstätige nicken da wahrscheinlich nur mal kurz und denken sich: Ja, ist halt wieder ein Jahr mehr. Doch gerade als Berufseinsteigerin kommt einem ein ganzes Jahr wie eine halbe Ewigkeit vor.
Als ich in meinem letzten Artikel “23 Uhr? Sorry, ich muss morgen arbeiten” die Vor- und Nachteile, die das Arbeitsleben mit sich bringt beschrieben habe, hatte ich gerade seit vier Monaten im Onlinemarketing gearbeitet. dass ich mich aber auch manchmal danach sehne, wieder Studentin zu sein. In diesem Artikel rekapituliere ich nochmal, wie es jetzt nach einem Jahr aussieht – und wie ich es schaffe, mich jeden Tag neu zu motivieren. Und ich finde, vor allem der Montag hat meiner Meinung nach eine Chance verdient.
Ich entscheide das jetzt einfach
Frisch von der Uni mit Top-Noten möchte man der ganzen Welt zeigen, was man draufhat. Doch dass das Berufsleben nicht immer nur ein Zuckerschlecken ist, wird einem gerade als Berufseinsteiger oft bewusst. Da steht man auf einmal vor Problemen, die nicht in der Uni behandelt wurden. Das Schwierige? Man ist jetzt nicht mehr in der Rolle des Praktikanten, sondern darf selbst entscheiden, muss aber auch hinter den Entscheidungen stehen. Das fängt schon beim Schreiben von E-Mails an. Wann muss ich was mit wem absprechen? Das Motivierende ist, nach einem Jahr ist das alles Routine, und man vergibt ganz selbstbewusst Aufgaben.
Meine To-Do-Zettel sorgen für Struktur
Nicht immer kann man das fachliche Wissen aus der Uni im Berufsleben umsetzen – das Arbeitsverhalten aber schon. In der Uni war ich immer sehr strukturiert und habe mir To-Do-Zettel geschrieben. Jetzt in meinem Job liegen zwar auf den ersten Blick viele Blätter auf meinem Tisch – aber das Ganze hat Struktur. Meine To-Do-Zettel sagen mir, welche Aufgabe ich bis wann erledigt haben muss. Und was soll ich sagen: Es funktioniert. Ich fühle mich dadurch sicher und behalte die Übersicht. Das Abarbeiten von kleinen, aber gerade auch von größeren, schwierigeren Aufgaben motiviert mich jedes Mal aufs Neue.
Stehe hinter dem, was du tust
Es gibt Tage, an denen läuft alles wie am Schnürchen und dann gibt es die anderen Tage, an denen man gar nicht früh genug Feierabend machen kann. Doch diese Tage gab es in der Uni auch schon. Jetzt heißt es: Sich beweisen! Man kann es nicht immer allen recht machen, aber man kann an sich arbeiten und versuchen, die Aufgabe immer wieder anzupacken. Ihr werdet nicht nur mit euren Fähigkeiten wachsen, sondern auch mit eurer Argumentationsstärke. Gerade am Anfang des Berufes ist man doch oftmals zurückhaltend, was das Umsetzen der eigenen Arbeit angeht. Aber, wenn ihr wirklich hinter dem steht, was ihr gemacht habt, sagt es und steht dazu! Diese persönliche Entwicklung, die ich in dem einen Jahr noch einmal durchgemacht habe, motiviert mich jeden Tag.
Der Montag hat eine Chance verdient
Naja, also was heißt jeden Tag… Da ist er dieser Montag. Darüber, dass der Montag meiner Meinung nach eine Chance verdient hat, habe ich neulich hier schonmal geschrieben. Der Montag wird nämlich vollkommen unterschätzt. Bei vielen ist gerade am Wochenstart die Motivationskurve praktisch nicht vorhanden – doch ich bin gerade montags immer motiviert.
Wie kommt’s und wie kann das auch für euch funktionieren?
Kleiner Neustart: Das Wochenende ist aus sprachwissenschaftlicher Sicht das „Ende der Woche“. Mit dem Montag könnt ihr also in etwas Neues starten und etwas Neues bedeutet ja auch immer gleich neue Motivation.
Hallo Wochen-To-Do-Liste: Am Montag bereite ich immer akribisch meine Wochen-To-Do-Liste vor. Und vor lauter Planen und Markieren vergeht die Zeit im Flug und man hat produktiv die Woche vorgeplant.
Der Montagmorgen-Kaffeeklatsch: Wie war dein Wochenende? Wann könnte der Kaffee besser schmecken, als bei dieser Frage mit den Arbeitskollegen in Gedanken im Wochenende zu schwelgen. Der Dienstagmorgenkaffee wohl kaum.
Ich nehme mir den Montagmorgen ganz bewusst für mich, um frisch und erholt in die Woche zu starten. Das ist wie ein Ritual. Ich muss dann zwar abends länger bleiben, starte aber nicht gehetzt in die neue Woche.
MO ntag und MO tivation = nicht gerade das stärkste Argument vielleicht, aber wetten, dass ihr schmunzeln müsst?
Weil die anderen Tage nicht an den Montag heranreichen können. Von der Wochenmitte über den überflüssigen Dienstag und Donnerstag, die weder Fisch noch Fleisch sind, bis zum Freitag, an dem man nur ein Ziel vor Augen hat: Aufs Wochenende warten. Motivation = Fehlanzeige.
Gerade nach einem Jahr hat sich das Berufsleben für mich langsam eingependelt. Ich nehme mir nicht mehr alles zu Herzen und finde auch in Diskussionen meinen Standpunkt, habe Rituale (wie der bewusste Montagmorgen) für mich entdeckt und weiß, wie ich meine Arbeit strukturieren kann. Jeder hat seine eigene Motivation, auf die Arbeit zu gehen. Sei es ein Projekt, für das man sich begeistert ist oder auch die Arbeitskollegen – mach dir bewusst, was das für dich ist.
Und der Montag? Gib ihm eine Chance – er hat es verdient.
Wie motivierst du dich am Montagmorgen?
Hast du Pro-Tipps, die bei dir immer funktionieren? Verrate es uns in den Kommentaren!